Seit Albert Einstein geht man davon aus, dass die Materie im Universum mehr oder weniger gleichförmig verteilt ist. Einige Physiker rütteln nun an diesem Dogma und sagen: Die Materieklumpen im leeren Raum sehen aus wie selbstähnliche Gebilde, sie sind Fraktale.

 

 

Die Brokkoli-Hypothese – Wenn es nach Luciano Pietronero geht, sollten wir uns das Universum wie einen gigantischen Brokkoli vorstellen. Die Blütenstände des Gemüsekohls sind ein beliebtes Beispiel um die Natur der Selbstähnlichkeit zu demonstrieren. Ein kleines Brokkoliröschen sieht nämlich so aus wie eine verkleinerte Kopie des Gemüses, da sich die Wachstumsmuster der Pflanze im Großen wie im Kleinen wiederholen.

 

Mathematiker nennen solche Gebilde “Fraktale”. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort fractus (dt. gebrochen) ab, und beschreibt die Tatsache, dass Fraktale eine nicht-ganzzahlige (eben gebrochene) Dimension aufweisen. Nach Luciano Pietronero, Physiker an der Universität Rom, gilt ähnliches für das Weltall. Auf den ersten Blick scheint das auch zu stimmen. Vermittelt durch die allgegenwärtige Schwerkraft neigt die Materie dazu, sich im leeren Raum mit ihresgleichen zu vereinigen. Das gilt im Großen wie im Kleinen: Sie bildet Planetensysteme und Galaxien, die sich wiederum zu Galaxienhaufen und Superclustern zusammenfinden.