Holle Schlickmann in einer Arbeit über die Leere - nach Yves Klein

Holle Schlickmann in einer Arbeit über die Leere – nach Yves Klein

Die LEERE gilt in allen Weisheitslehren als die innere Haltung, die uns wahrhaft WACH, wirklich FREI und vollkommen im HIER und JETZT SEIN lassen soll ….

Damit ist die LEERE einer der inneren GeWahrSEINS-Haltungen, die nur schwer in Worten beschrieben werden können. Ein paar Beschreibung folgen hier ….

 

Eines der geheimnisvollsten transpersonalen Phänomene ist die Erfahrung der Leere – die Begegnung mit dem ursprünglichen Nichts und der Stille.

Diese außergewöhnliche spirituelle Erfahrung ist von besonders paradoxer Natur. Die Leere existiert jenseits jeglicher Form.
Obwohl sie die Quelle von allem ist, kann sie selbst auf nichts zurückgeführt werden.

Sie ist jenseits von Raum und Zeit.

Da wir nichts einzelnes, konkretes, getrenntes in der Leere wahrnehmen können, ist sie das tiefe Bewusstsein, dass es in uns an nichts fehlt.

Die absolute Leere ist gleichzeitig von der gesamten Existenz erfüllt, denn Sie enthält ALL-ES – in Seiner potentiellen Form.

Stanislav Grof, the holotropic mind

 

Jenseits der ruhelos fließenden Elektrizität des Lebens ist die höchste Wahrheit: die Leere.

Deine eigene Bewusstheit, die zu nichts wird was Gestalt oder Farbe besitzt – die natürliche Leere, die höchste Wirklichkeit.

Die Bewegung ist das Lebensfeuer, aus dem wir alle hervorgehen – vereine Dich mit ihm, es ist Teil von Dir.

Jenseits des Lebenslichtes ist die friedliche Stille der Leere: die schweigende Seligkeit jenseits aller Veränderung – das Lächeln Buddhas.

Die Leere ist nicht das Nichtsein, die Leere ist selbst Beginn und Ende: ungehindert – leuchtend – erregend – selig.

Diamantklares Bewusstsein. Buddha, der All-Gute. Dein eigenes Bewusstsein, zu nichts geformt: Kein Gedanke, keine Schau – ist Leere.

Der Intellekt: leuchtend, glückselig und schweigend.

Dies ist der Zustand vollkommener Erleuchtung.

Dein eigenes Bewusstsein: leuchtend, leer und untrennbar vom großen Strahlungskörper – hat weder Geburt noch Tod.

Dies ist das unveränderliche Licht, das die Tibeter Buddha Amithaba nennen: Das Gewahr werden des formlosen Anfangs.

Dies zu wissen genügt. Erkenne die Leere Deines Bewusstseins als Buddhaschaft.

Bewahre diese Erkenntnis und Du wirst im Zustand des göttlichen Geist des Buddhas harren.

Tibetanisches Totenbuch

 

Alle Identifikation mit dem Suchen ist nicht Wahrheit, sondern der endlose Rhythmus des Wissens, der sich ewig selbst sucht – und daher sich selbst niemals findet und nie zur Ruhe kommt.

Der Mensch ist erhaben durch das Mysterium Gottes – nicht durch die Logik der Schöpfung.

Nur Begrenztheit stellt Fragen. Unendlichkeit ist weder eine Frage – noch eine Antwort.

Perfektion ist formlos – und jenseits von Beschreibung.

Etwas ist immer begrenzt. Nur durch Nichts-Sein können wir alles sein.

Niemand kann schneller sein als das, was überall ist.

Nach oben streben ist Rebellion. Nach innen streben ist Hingabe. Nicht zu streben ist Erleuchtung.

Leere ist ein Zustand, in dem sich Nichts versteckt. Dennoch wird immer Nichts gefunden.

Im ÜBER-ALL ist alles durch nichts verursacht. Aber nichts hat einen Grund, der es selbst ist. Da es überall ist, kann es nicht gefunden werden – und da es alles ist, kann es nicht definiert werden. Sei daher der Grund von Nichts um der Grund von allem zu sein.

Ishvara, Die Fülle der Leere

 

Und auch der erste Vers des TAO TE King geht in die Richtung der Leere …

Der Weg, der mitgeteilt werden kann, ist nicht der ewige Weg.
Der Name, der genannt werden kann, ist nicht der ewige Name.
Das Namenlose ist der Anfang von Himmel und Erde.
Das Benannte ist die Mutter der zehntausend Dinge.
Allzeit ohne Wünsche, sieht man das Geheimnis.
Allzeit voller Wünsche, sieht man die Erscheinungsformen.
Ihr Ursprung ist derselbe, unterschiedlich sind ihre Namen,
sie erscheinen dunkel.
Dunkelheit inmitten von Dunkelheit.
Das Tor zu allem Geheimnis.